Roadtrip nach Norden Teil 3 :: Moschusochsen im Fjell

 

Von Christian

Immer wenn ich Fotos oder Videos von Moschusochsen gesehen habe, hatten diese urigen Tiere einen starken Eindruck auf mich hinterlassen. Moschusochsen sind die einzigen Weggefährten der Mammuts und Wollnashörner, die seit der Eiszeit bis heute überlebt haben. In den 1950er Jahren wurde eine kleine Herde Moschusochsen aus Grönland in Norwegen wiederangesiedelt. Die Tiere wurden im heutigen Dovrefjell-Sunndalsfjella Nationalpark ausgesetzt und haben sich auf mittlerweile etwa 300 Tiere vermehrt. Natürlich wollte ich diese Tiere auf der Reise durch Norwegen sehen und etwas Zeit im Dovrefjell verbringen. Etwa eine Woche hatten wir dafür eingeplant.

 

Moschusochsen auf der Tundra im Dovrefjell
Moschusochsen auf der Tundra im Dovrefjell

 

Zu Beginn machten wir eine Tagestour in ein Tal des Dovrefjells zur Erkundung, um Moschusochsen zu finden. Nach ein paar Kilometern konnten wir die ersten Herden in der Ferne als Punkte an den Berghängen ausmachen. Leider waren sie sehr weit weg, so dass an Fotos kaum zu denken war. Bevor wir uns wieder auf den Rückweg machten, entdeckten wir tatsächlich noch ein paar Tiere wenige hundert Meter entfernt. Sie hatte sichtlich mit der Wärme der Sonne zu kämpfen und lagen schwer atmend in ihrem dicken Fell auf der Tundra.

 

 

Am Kommenden Tag entschlossen wir uns, wieder das Tal hinauf zu wandern, nur diesmal mit Zelt und Gepäck, um über Nacht oben zu bleiben. Die Etappen waren moderat zu erwandern, da die Landschaft nicht so schroff und steil ist, wie in den Alpen. Die Berge sind durch die Eiszeit zu großen eher runden Kuppen geschliffen. Nur vereinzelt ragt eine steile Felswand hervor.

 

 

Leider konnten wir die ersten beiden Tage kaum Moschusochsen beobachten. Sie waren immer sehr weit entfernt. Neben den Moschusochsen konnten wir einzelne wilde Rentiere und Goldregenpfeifer beobachten. Zum Beobachten der Vögel war der Sommer allerdings nicht die ideale Jahreszeit. Also lag der Schwerpunkt vorerst ein bisschen mehr bei der Landschaft. Glücklicherweise spielte das Wetter gut mit, so dass wir neben dem überwiegenden guten Wetter auch mal eine spannende Stimmung zu dem einen oder anderen Gewitter am Abend hatten. Erstaunlicherweise blieben wir fast immer trocken, da die Wolken an uns vorbei zogen.

 

 

Weil der erste Anlauf ins Fjell zu den Moschusochsen nicht so erfolgreich war, ging es anschließend noch einmal zwei Tage ins Nachbartal. Dort entdeckten wir schon zu Beginn eine Herde von 8 Tieren nahe eines Flusses. Wir wanderten in die Nähe der Herde und bauten das Zelt etwa 2 km entfernt auf einer Kuppe auf, von der wir einen guten Überblick hatten. Nach mehr als einer Stunde, die wir die Herde beobachtet hatten, wagten wir uns näher heran. Wir konnten die Tiere beim fressen, schlafen, säugen der Jungen und beim spielen bis in den späten Abend hinein beobachten. Weil wir uns sehr ruhig verhielten, hatten sie unsere Anwesenheit akzeptiert. So verging ein wunderbarer Tag, den ich mir nich besser hätte vorstellen können.

 

 

Am nächsten Morgen war es windig, kalt und das Wetter war wechselhaft. Wir verbrachten den Morgen überwiegend im Zelt, da keine Tiere in der näheren Umgebung zu sehen waren. Als ich am Vormittag erneut aus dem Zelt schaute, stand plötzlich die Herde mit den 8 Moschusochsen wieder um unser Zelt herum auf der Tundra und fraß. Ich konnte es kaum glauben. Also wurde die Kamera ausgepackt und aus dem Zelt heraus fotografiert. Als die Tiere langsam weiter zogen, folgten wir ihnen ebenso langsam und konnten noch ein paar schöne Stunden mit den Tieren verbringen. Dieses Erlebnis war wohl das beeindruckendste auf der Reise und ich war froh, dass unsere Mühe am Ende so belohnt wurde, diese Tiere zu finden.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Ullrich Wannhoff (Mittwoch, 25 November 2020 21:32)

    super gute Fotos, schönes Licht. Mach weiter soooooooooooooooooooo,
    einfach KLASSE