Roadtrip nach Norden Teil 2 :: Zwischen Bergen und Fjorden

 

Von Christian

Wenn man mit dem Auto von Deutschland aus nach Norwegen fährt, sollte man sich je nach Zielort die Tour sinnvoll einteilen. Es gibt bereits im südlichen Drittel Norwegens sehr viele sehenswerte Orte. Damit meine ich nicht unbedingt die allbekannten Aussichtspunkte, wo unzählige Menschen sich selbstportraitieren müssen, um sich in sozialen Netzwerken mit dem zehntausendsten Foto in eine Bilderflut beispielsweise vom Preikestolen einzureihen. Norwegen hat auffällig viele Landschaftsabschnitte, die kaum vom Menschen geprägt sind. Manchmal ist schon hinter der nächsten Siedlung ein toller See im Wald oder eine Hochebene voller Flechten und Tundra zu finden. Die Natur ist überall sehr präsent. Andererseits sind viele Regionen sehr gut erschlossen, so dass man mit dem Auto oder auch mit dem Zug die meisten Gegenden problemlos erreichen kann.

 

Abends an einem Bach im Rondane Nationalpark
Abends an einem Bach im Rondane Nationalpark

 

Da eines unserer Ziele die Küste bei der Insel Runde war, hatten wir uns auf der Hinreise eine Nacht im Rondane Nationalpark eingeplant, um die sehr lange Fahrtzeit ein bisschen aufzulockern. Belohnt wurden wir mit einem sehr schönen Abend und einem frostig sonnigen Morgen auf dem Plateau mit Tundra und Bergen um uns herum. Zugleich war es für mich der Moment, wo ich wirklich in Norwegen angekommen bin. Auch wenn die Aussichten aus dem Auto während der Fahrt schon sehr schön waren, konnten wir durch die Übernachtung im Zelt auf der Hochebene erstmals die Landschaft wirklich erleben.

 

 

Wenn ich an Norwegen denke, dann kommen mir auch immer wieder die Gletscher in den Sinn, die es dort noch gibt. Auch wenn es kein Vergleich mit Island oder Grönland ist, gibt es hier immerhin die größten Eismassen auf dem Festland Europas. Aus diesem Grund wollte ich auf der Reise unbedingt auch einen Zwischenstopp am Jostedalsbreen einlegen, dem größten Gletscher in Norwegen. Auf der Rückfahrt von der Atlantikküste Norwegens verbrachten wir einen Abend am Nidardsbreen, einem von 28 Auslassgletschern des Jostedalsbreen. Das blaue Eis und ein großes Gletschertor boten viele Fotomotive. Bis spät in die Dämmerung verbrachten wir dort.

 

 

Auf dem Weg von der Küste zum Dovrefjell Nationalpark führten uns die Straßen oft an Fjorden entlang und durch lange tiefe Täler weiter ins Inland. Die eiszeitlichen Gletscher haben überall in der Landschaft ihre Spuren hinterlassen und sie gepägt. Oft hielten wir auf der Fahrt an, um die Aussichten zu genießen.

 

 

Das Dovrefjell und seine Umgebung war neben der Vogelinsel Runde ein Hauptziel unserer Reise. Die ersten beiden Tage verbrachten wir am Rand des Fjells, da ich unbedingt einmal Elche beobachten wollte. Diese Gegend erwies sich als sehr schön, so dass ich sicher einmal wieder dort hin fahren werde.

 

 

Neben einigen Zielen in Norwegen, gab es für die Reise keinen vollkommen festen Fahrplan. Falls das Wetter schlechter gewesen wäre, hätten wir neben den favorisierten Zielen auch immer noch eine Plan B finden können. Neben einem Kofferraum voll Essen für zweieinhalb Wochen und viel Fotoausrüstung hatten wir ein Zelt mit, um auch die Möglichkeit zu haben, mehrere Tage unabhängig vom Auto zu Fuß unterwegs zu sein. Da es in Norwegen wie in Schweden ein Jedermannsrecht gibt, was es ermöglicht, ein Zelt für eine Nacht in der Natur aufzustellen und zu übernachten, konnten wir uns sehr frei und spontan bewegen.

 

 

Was wir weiterhin im Dovrefjell erlebt haben, folgt im Teil 3 des Reiseberichtes.

 

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