Kamtschatka Expedition 2019 Teil 3 :: Der Süden Kamtschatkas

 

Von Christian

In unserer letzten Etappe unserer diesjährigen Expedition nach Kamtschatka ging es für ein paar Tage in den Süden Kamtschatkas zu den aktiven Vulkanen Mutnovsky und Goreli. Bisher war ich bei allen Reisen nach Kamtschatka an diesen beiden Vulkanen gewesen. Jedes Mal hatten sich vor allem die Krater der Vulkane verändert, so dass ich auch in diesem Jahr wieder gespannt war, was sich verändert hatte.

 

Im Krater des aktiven Mutnovsky Vulkans kann man viel Schwefel an den Solfataren bewundern
Im Krater des aktiven Mutnovsky Vulkans kann man viel Schwefel an den Solfataren bewundern

 

Noch vor der Abfahrt aus der Hauptstadt Petropavlovsk in Kamtschatka erfuhren wir, dass unsere Fahrt in den Süden an die Vulkane auf der Kippe stand. Bisher war der Sommer sehr kühl gewesen, so dass immer noch viel Schnee in den Bergen lag. Dazu kam, dass es einige Wochen viel auf den Schnee geregnet hatte und dieser sehr matschig geworden war. Daher konnten keine normalen Geländewagen und schweren Allrad-LKWs fahren. Glücklicherweise wurden uns Fahrer mit extrem geländegängigen Spezialfahrzeugen vermittelt, welche uns dennoch in die Berge zu den Vulkanen brachten. Es ging über Schotterpisten in den Süden, über Schneefelder, durch Flüsse, Schmelzwasserseen und Geröllfelder bis zu den Vulkanen.

 

 

Unser Ziel der Fahrt mit den Allradfahrzeugen war eine Hütte im Naturpark Südkamtschatka zwischen den Vulkanen Mutnovsky und Goreli. Dieser Ort war Ausgangspunkt unserer Exkursionen. Am Tag unserer Ankunft ging es am Vormittag gleich mit dem 6x6 Allrad Fahrzeug bis zum Einstieg am Mutnovsky Vulkan. Von dort wanderten wir in den aktiven Krater des Vulkans. Dieser Ort ist absolut sehenswert mit seinen heißen Schlammtöpfen, Solfataren, kleinen Geysieren und farbigen Schwefelablagerungen. Alles dampft in diesem Krater. Bei bestem Wetter blieben wir eine Weile dort. Auch wenn man sich an den Formen und Farben nicht satt sehen konnte, mussten wir am Nachmmittag den Rückweg antreten, da wir eine längere Wanderung vor uns hatten. Die beißenden Schwefeldämpfe im Krater sorgten auch dafür, dass man sich dort nicht zu lange aufhalten konnte.

 

 

Um unser Lager an der Hütte gab es eine große Vielfalt an Pflanzen und Blumen, was zum fotografieren einlud. In der Ferne konnten wir eine Bärin mit ihrem einige Monate alten Jungen beobachten. Im Abendlicht qualmte der Mutnovsky Vulkan noch einmal stark aus seinem Krater, in dem wir noch tagsüber drinnen gewesen waren. Zum Nachbarvulkan Goreli wanderten wir am folgenden Tag. Da die Wanderung sehr lang war, schafften wir es nicht bis auf den Gipfel, sondern nur auf einen Seitenkrater. Die Nächte waren klar und der Sternenhimmel sehr beeindruckend. Die Milchstraße leuchtete hell und am Himmel war keine Spur von Streulicht zu sehen, da weit und breit keine Siedlung oder Ortschaft war.

 

 

In dem Gebiet um die beiden Vulkane hatte in den letzten Jahren vor allem der Tagestourismus zugenommen. Wir begegneten vielen Menschen, vor allem am Mutnovsky Vulkan. Tierbegegnungen hatten wir in der Region seltener. Immerhin habe ich mich sehr gefreut, zum ersten Mal aus der Nähe Kamtschatka-Schneeschafe zu sehen. Dort hatte ich sie nicht erwartet.

 

 

Nach drei Tagen ging unsere letzte Etappe der Expedition zu Ende. Während der gesamten Zeit hatten wir viel Glück mit dem Wetter und mit den Vulkanen, die immer wieder in leichter Aktivität zu beobachten waren. So ging meine dritte Reise in den fernen Osten Russlands mit vielen wunderbaren Erlebnissen zu Ende. Sicher war es nicht die letzte Reise dort hin!

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Arnd (Sonntag, 06 Oktober 2019 16:18)

    Wunderschön!

  • #2

    Christian (Sonntag, 06 Oktober 2019 17:19)

    Danke, Arnd! Ich werde sicher wieder dort hin reisen.