von Andreas
In Foto-Wettbewerben, in Büchern, in Reiseführern und im Internet sieht man sie. Unter anderem sind sie auch auf der Insel Runde, der südlichsten Vogelkolonie in Norwegen, anzutreffen. Ja auch wir wollten sie sehen – die Papageitaucher.
Nach einer spektakulären Anreise durch die Küstenwelt Norwegens mit Brücken, Dämmen und Fähren, kamen wir auf Runde an. Der Andrang auf dem Campingplatz ließ erahnen, wie viele Menschen die gleiche Idee hatten.
Vom Betreiber erfuhren wir, dass die Papageitaucher erst gegen 20Uhr wieder an den Brutröhren eintreffen. Nachdem das Abendprogramm vollzogen und das Kind ins Bett gebracht wurde, nahm ich den Aufstieg zu den Papageitauchern in Angriff. Der Weg dahin kann sich sehen lassen. Es gibt einige Höhenmeter zu absolvieren. Auf dem Weg nach oben, kann man schon die Skuas vom Weg aus bewundern und fotografieren. Endlich oben angekommen, muss ich erst einmal durchatmen. Zum einem war der Weg anstrengend und zum anderen bleibt mir der Atem weg, als ich die Menschenmenge direkt am Zaum an der Steilküste sehe. Warum muss auch ausgerechnet an diesen Tagen ein Foto-Workshop hier oben sein. Nun, ich ergebe mich meinem Schicksal und versuche eine Stelle mit guter Sicht zu erobern. Meist bleibt mir nur die zweite Reihe.
Dennoch kann ich den Einflug der Papageitaucher beobachten und komme zu einigen Bildern, lediglich die Flugbilder wollen mir nicht gelingen. Die kleinen Vögel sind aber auch ziemlich flott unterwegs. Links und rechts von mir höre ich die Spiegelreflexkameras, wie Maschinengewehre, im Dauerfeuer rattern. Mehrere Profigehäuse mit hohen Bildraten klingen schon unheimlich. Auch die Vögel scheinen teilweise irritiert und drehen immer wieder ab.
Am zweiten Abend wiederholt sich das Schauspiel. Da ist es mir zu viel. Ich musste etwas anders machen. Die Mehrheit der Fotografen schaut in den Abgrund oder nach links, da entschließe ich mich die rechte Seite der Felswand ins Visier zu nehmen. Auch da erblicke ich Papageitaucher und zu meiner Freude auch noch im Gegenlicht. Schon beim Fotografieren merke ich die Glücksgefühle in mir aufsteigen. Endlich habe ich mein Motiv gefunden.
Aber auch neben den Papageitauchern, den Stars auf der Insel, gibt es viele schöne weitere Motive, wie Seeadler, Steinadler, Basstölpeln, Skuas und einer tollen bergigen Küstenlandschaft.
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