Fototour :: Im Dresdner Umland

Von Christian


Gestern waren Andreas und ich wieder mal das Dresdner Umland erkunden. Es ging nördlich von Dresden in ein kleines Teichgebiet. Noch vor 18 Uhr waren wir angekommen. Schon beim Ausladen der Fotorucksäcke hörten wir die Rufe der Gelbbauchunken aus einem verlandeten Teich. Über dem breiten Schilfgürtel kreiste eine Rohrweihe, gerade bereit die Beute an das Weibchen in der Luft zu übergeben. In der Ferne sprang plötzlich in einem hohen Bogen ein Fuchs aus dem Feld, um darin wieder zu verschwinden. Er schien gerade bei der Jagd zu sein.

 

Da wir den einen Teich nicht zu Fuß umrunden konnten, fuhren wir mit dem Auto von der anderen Seite heran. Von da war es nicht weit bis zu dem Feld, wo wir zuletzt den Fuchs ausmachen konnten. Gerade erst angekommen und im Begriff ans Teichufer zu gehen, kam eine Fähe mit ihrem Jungen durch das hohe Gras gelaufen. Es waren teilweise keine 30 Meter Abstand zu der Füchsin und uns.


 

Es war abzusehen, dass beide Füchse gleich einen Feldweg queren würden und so versuchten wir schnell aber ungesehen an den Weg zu kommen, um freie Sicht zu haben. In Bauchlage erwischten wir den jungen Fuchs wenige Meter vor uns auf dem Weg. Obwohl wir ungetarnt da lagen, schien er nicht verängstigt zu sein. Auf der anderen Wegseite verschwand er wieder im Dickicht und zeigte sich nicht noch mal. Die Fähe war inzwischen weiter weg auf dem Feld. Einige hundert Meter weiter war noch ein weiterer Fuchs am jagen.

 


Wir setzten uns an den Feldweg mittig auf die freie Fläche, in der Hoffnung, dass noch einmal ein Fuchs den Weg kreuzen würde. Stattdessen kam nach einer Weile ein Schwarzstorch über uns geflogen, der sich später noch ein zweites Mal blicken ließ. Weißstörche gibt es in der Umgebung viele, vor allem auf den frisch gemähten Feldern. Mit einem Schwarzstorch hatten wir aber nicht gerechnet.


 

Auf dem Rückweg zum Auto konnten wir beobachten, wie ein Schwarzmilan dem Brutrevier der Rohrweihen sehr nahe kam. Das Rohrweihen-männchen duldete den Milan nicht und vertrieb ihn sofort.

 

Nun ging es zum Schloss Hermsdorf in den Schlosspark. Dort wollten wir das letzte Abendlicht für spontane Motive am Schlossteich nutzen. Schon beim betreten des Parks war der Ruf des Eisvogels zu hören, der ab und zu über den Schlossteich flog. Auf dem Teich gab es Schellenten und Zwergtaucher, die jedoch sehr weit weg waren. Eine Stockente saß am Ufer und hielt ein wachsames Auge auf alle Fußgänger, die ihren Jungen am Ufer zu nah kamen.

 


Ein älteres Ehepaar sprach uns im Vorbeigehen an, ob wir denn einen Waschbären fotografieren würden. Sie erzählten uns, dass es hier einen Waschbären gäbe, den sie fast immer auf einem bestimmten Baum beobachtet hätten. Nach kurzer Suche an besagter Stelle konnten sie den Waschbären tatsächlich finden und uns stolz zeigen. Er saß in einer alten Eiche hoch oben in einer Astgabel und schaute zu uns runter.



Während das Licht immer mehr verschwand und die Sonne unter ging, kam der Waschbär etwas weiter runter. Schnell waren an der Kamera Empfindlichkeiten von ISO 6400 erreicht, aber glücklicherweise hielt er immer wieder eine Weile ruhig, um sich fotografieren zu lassen. Nebenan auf einer Wiese erschien ein Rehbock, welcher mit einem Rivalen ein lautes Gebell veranstaltete. Gegen 22 Uhr kam der Waschbär den Stamm kopfüber herunter geklettert und lief wenige Meter vor uns auf dem Weg. Ein paar Aufnahmen am Ufer waren mit einer kleinen Taschenlampe als Beleuchtung noch möglich bevor es vollkommen dunkel war. Erstaunlich ist jedoch, was die modernen Kameras in solchen Lichtsituationen noch leisten. Früher war es undenkbar mit ISO 25600 nachts Tiere zu fotografieren.



So ging ein sehr erlebnisreicher Freitag Abend zu Ende und die Speicherkarten der Kameras waren voller Motive. Dabei war es beeindruckend, welche Artenvielfalt im Umland von Dresden anzutreffen ist.


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Kommentare: 3
  • #1

    Martin (Samstag, 06 Juni 2015 21:05)

    schone aufnahmen vorallem von der füchsin und dem waschbär:-)!

  • #2

    Robin (Montag, 08 Juni 2015 14:42)

    Eine wirkliche super Ausbeute für eine Fototour, insbesondere die Fuchsaufnahmen gefallen mir sehr :)

    LG Robin

  • #3

    volker (Freitag, 19 Juni 2015 19:41)

    Eine schöne Geschichte und bemerkenswerte Bilder vom Waschbär.
    War früher häufiger mal in DD. Vielleicht mal wieder?